Das Leaky-Gut-Syndrom beschreibt eine gestörte Darmbarriere, die das Eindringen von Mikroorganismen und unverdaute Nahrungsbestandteile in die Blutbahn ermöglicht, was zu Entzündungen und Immunreaktionen führen kann.
Was bedeutet Leaky Gut?
Der Begriff Leaky-Gut kommt aus dem Englischen und bedeutet durchlässiger Darm. Das Leaky-Gut-Syndrom beschreibt einen Zustand, bei welchem die normale Barrierefunktion des Darmes gestört ist.
Darmbarriere
Die Oberfläche des Darmtrakts beträgt über 400 m2. Diese enorme Fläche dient der Aufnahme von Nährstoffen und Flüssigkeit. Die Darmbarriere-Funktion entspricht einer Grenze zwischen Außenwelt und Körper. Sie muss entscheiden, welche Stoffe der Körper aufnimmt und welche nicht weiterverarbeitet werden. Dabei spielen die Tight junctions („dichter Verschluss“) eine wichtige Rolle. Sie sind eine Art Verbindungsstelle zwischen den Zellen und verhindern normalerweise das Eindringen von Molekülen. Somit bilden sie einen Schutz vor eindringenden Mikroorganismen.
Bei einem Leaky-Gut-Syndrom kommt es unter anderem zu einer Fehlfunktion dieser Tight junctions. Dadurch entsteht eine vermehrte Durchlässigkeit (Permeabilität) der Darmschleimhaut und die Darmbarriere ist gestört. Infolgedessen können Mikroorganismen, unzureichend verdaute Nahrungsbestandteile sowie Allergene die Darmwand passieren und weiter in die Blutbahn übertreten. Die Folgen können Entzündungen, Immunreaktionen, Stoffwechselstörungen sein.
Ursachen für Leaky gut
Viele unterschiedliche Ursachen können zu einem durchlässigen Darm führen. Beispielsweise gefährden wiederholtes hastiges Essen mit unvollständigem Kauen die Schleimhautbarriere.
Weitere mögliche Ursachen:
Entzündungen
Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Antibiotika
Darmdysbiosen (Fehlbesiedelung der Darmflora)
Nahrungsmittelintoleranzen (wie Glutenintoleranz, Histaminintoleranz, Lactoseintoleranz und Fructoseintoleranz)
bestimmte Medikamente
Schwermetalle und Belastungen mit chemischen Stoffen
Symptome
Es gibt keine konkreten Symptome, die sofort auf ein Leaky gut schließen lassen. Durch das Fehlen der Darmbarrierefunktion und das Austreten von Allergenen und Toxinen in die Blutbahn, können sich wie o.g. Entzündungen, Immunreaktionen und Stoffwechselstörungen entwickeln.
Folgende Symptome könnten ein Hinweis auf ein Leaky gut sein:
akute und chronische Darmbeschwerden wie Blähungen, Verstopfung, Durchfall und Bauchkrämpfe
Allergien
Kopfschmerzen
Müdigkeit und allgemeiner Leistungsabfall
psychische Symptome
Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Autoimmunerkrankungen
Hauterkrankungen
Behandlung
Bei der Behandlung des Leaky gut steht in erster Linie die Schleimhaut-Regeneration im Vordergrund. Dabei kommen Aminosäuren, Mineralstoffe, Spurenelemente und Pflanzen zum Einsatz sowie das Schleimhaut-Therapeutikum Colibiogen. Weiterhin sollte die Ernährung umgestellt werden. Unsere westliche Ernährungsweise, die reich an leicht verdaulichen Kohlenhydraten, raffiniertem Zucker, ungesunden Fetten, Haltbarmachern und Nahrungszusatzstoffen ist, spielt eine große Rolle bei der Entstehung vieler Darmerkrankungen. Zusätzlich sollten bei bestehenden Nahrungsmittelallergien/-unverträglichkeiten, die allergieauslösenden Lebensmittel für eine Weile gemieden werden.
Die Behandlung dauert mindestens 2-3 Monate.
Fazit
Das Leaky-Gut-Syndrom kennzeichnet eine gestörte Barrierefunktion des Darms, die durch eine Vielzahl von Ursachen wie Diätfehler, Entzündungen, Medikamente und Umweltbelastungen ausgelöst werden kann. Die gestörte Funktion der Tight Junctions führt dazu, dass Mikroorganismen und Toxine die Darmschleimhaut passieren können, was Entzündungen, Immunreaktionen und weitere Gesundheitsprobleme zur Folge hat. Symptome variieren und können von Verdauungsbeschwerden über Allergien bis hin zu chronischer Müdigkeit reichen. Die Behandlung zielt auf die Regeneration der Darmschleimhaut ab und erfordert oft eine umfassende Anpassung der Ernährung und des Lebensstils, unterstützt durch gezielte Nahrungsergänzungen.