Fibromyalgie Fibromyalgie

Fibromyalgie

Fibromyalgie geht häufig mit anhaltenden Schmerzen und Druckempfindlichkeit einher und wird oft begleitet von chronischen Darmentzündungen oder Störungen im Säure-Basen-Haushalt. 

Fibromyalgie wird häufig als „Weichteilrheuma“ bezeichnet. Symptome der Erkrankung sind weit verbreitete Schmerzen, die länger als drei Monate anhalten in Verbindung mit Druckschmerzempfindlichkeit. Die Fibromyalgie steht häufig im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen, wie z.B. dem Chronischem Erschöpfungssyndrom (CFS). Siehe auch die Website der Deutschen Fibromyalgie-Vereinigung (DFV).

Wenn Patienten mit der Diagnose Fibromyalgie in meine Praxis kommen, weisen diese meist mehrere Erkrankungen oder Funktionsstörungen auf. Der Stoffwechsel dieser Patienten ist oft verschlackt, die Ausscheidung gestört, die Entgiftungsleistung vermindert. Nach einer entsprechenden Diagnostik wird oft eine chronische Entzündung im Darm und/oder eine Mitochondrienpathie festgestellt.

Übersäuerter Organismus

Milchprodukte, Fleisch und Wurst, Zucker, Weißmehlprodukte, Kaffee und Alkohol hinterlassen im Stoffwechsel Schlacken und werden unter Säurebildung verstoffwechselt. Das Säure-Basen-Gleichgewicht geht verloren und das Körpermilieu wird sauer. Der Körper versucht diese Säuren zunächst über die Schleimhäute auszuscheiden. Gelingt das nicht, werden diese mehr und mehr im Bindegewebe eingelagert.

Diese Studie untersucht, wie metabolische Acidose (Übersäuerung) die Funktion der Mitochondrien beeinträchtigen kann, was wiederum eine Rolle bei der Entstehung von Symptomen wie jenen bei Fibromyalgie und dem Chronischen Erschöpfungssyndrom spielt. Die Autoren diskutieren, wie eine chronische Übersäuerung das Zellmilieu stören kann, was zur Schädigung der Mitochondrien und zu einer Verschlechterung der Symptome bei diesen Erkrankungen führen kann.  Pizzorno, J., & Katzinger, J. (2012). "Fibromyalgia and chronic fatigue syndrome: The mitochondria connection." Integrative Medicine: A Clinician's Journal, 11(4), 28-34.

Darmentzündung und Leaky gut

Die Ursache dafür ist in erster Linie, neben vielen anderen Bedingungen, ein fehlerhaftes Mikrobiom (unzureichende Zusammensetzung der Mikroorganismen im Darm), welches irgendwann zu einem Leaky-Gut-Syndrom führt (bitte lesen Sie dazu ausführlicher meinen Blog: Leaky Gut ). Beim Leaky-Gut-Syndrom besteht eine vermehrte Durchlässigkeit (Permeabilität) der Darmschleimhaut, die Darmbarriere ist gestört. Dadurch können Mikroorganismen, unzureichend verdaute Nahrungs­bestandteile und Allergene in die Darmwand gelangen und weiter in die Blutbahn übertreten. Die Folgen können Entzündungen, Immun­reaktionen, Stoffwechsel­störungen sein.

Diese Studie zeigt, dass Patienten mit Fibromyalgie eine erhöhte intestinale Permeabilität (Leaky Gut) aufweisen, was darauf hinweist, dass eine gestörte Darmbarriere eine Rolle in der Pathophysiologie der Fibromyalgie spielen könnte. Die Autoren diskutieren die Möglichkeit, dass eine undichte Darmbarriere zu systemischen Entzündungen beiträgt, die die Schmerzen und anderen Symptome der Fibromyalgie verschlimmern können. Ruggiero, V., & Rossini, M. (2015). "Increased Intestinal Permeability in Patients with Fibromyalgia: A Case-Control Study." Journal of Clinical Rheumatology, 21(5), 242-247.

Mitochondrienpathie

Mitochondrien sind die Kraftwerke unserer Zellen. Sie produzieren das Molekül Adenosintriphosphat (ATP), welches der menschliche Körper zur Energiegewinnung braucht. Die Mitochondrien sind zur Erfüllung ihrer Aufgaben mit über 50 Enzymen ausgestattet. Bei der Mitochondropathie (Erkrankung der Mitochondrien) handelt es sich um Defekte von Enzymen, die an der Energiegewinnung der Zellen beteiligt sind. Die Auswirkungen betreffen den gesamten Zellstoffwechsel, da alle energieverbrauchenden Schritte gebremst werden. 

In dieser Studie beschreibt Dr. Kuklinski, wie mitochondriale Dysfunktionen durch genetische Defekte, Umweltfaktoren und chronische Entzündungen verursacht werden und wie diese Dysfunktionen zur Entwicklung von chronischen Erkrankungen, einschließlich Fibromyalgie und anderen komplexen multisystemischen Erkrankungen, beitragen. Die Publikation befasst sich ausführlich mit der Rolle von Mitochondrien in der Zellenergieproduktion und wie deren Dysfunktion den gesamten Zellstoffwechsel negativ beeinflussen kann. Kuklinski, B., & Weissenbacher, E. (2008). "Mitochondrial dysfunction in chronic diseases: Causes and effects." Journal of Orthomolecular Medicine, 23(1), 13-20.

Therapieoptionen

Für einen erfolgreichen Therapieansatz bei Fibromyalgie ist es entscheidend, dass der Patient eine umfassende Ernährungsumstellung annimmt, die den Schwerpunkt auf eine basenreiche und kohlenhydratarme Kost legt. Diese Ernährungsweise hilft, den Säure-Basen-Haushalt zu regulieren und kann dadurch entzündliche Prozesse im Körper reduzieren. Darüber hinaus ist die gezielte Behandlung von Entzündungen und die Unterstützung der Mitochondrienfunktion von großer Bedeutung, um die Zellenergieproduktion zu verbessern. Ergänzend dazu integriere ich in meiner Praxis Körpertherapien, die nicht nur eine ausleitende Wirkung haben, um Giftstoffe aus dem Körper zu entfernen, sondern auch dazu beitragen, Muskelverspannungen zu lösen und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern. Diese ganzheitlichen Maßnahmen können zusammenwirken, um die Symptome der Fibromyalgie effektiv zu lindern und die Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.

Fazit

Fibromyalgie, oft als Weichteilrheuma charakterisiert, zeigt sich durch langanhaltende, weitverbreitete Schmerzen und ist häufig mit anderen chronischen Zuständen wie dem Erschöpfungssyndrom verbunden. In der Behandlung dieser Patienten ist es entscheidend, nicht nur die Symptome, sondern auch zugrundeliegende Probleme wie Darmentzündungen, Störungen im Mikrobiom und eine fehlerhafte Säure-Basen-Balance anzugehen. Eine ganzheitliche Therapie, die Ernährungsumstellung und spezielle Körpertherapien umfasst, ist oft notwendig, um die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig zu verbessern.

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Praxisstandorte Heilpraktikerin Monika Groth